Krisenfester Finanzvorstand: Wie Unternehmen in unsicheren Zeiten überleben
Krisenfester Finanzvorstand – das ist das zentrale Thema dieser Folge, in der die Experten Dan und Daniel über die Herausforderungen und Chancen sprechen, die sich in der heutigen Wirtschaftslage ergeben. Sie beleuchten, wie wichtig es ist, ein Bewusstsein für Probleme zu entwickeln, bevor sie zum handfesten Risiko für Unternehmen werden. Besonders relevant ist die Metapher von Dan, die verdeutlicht, dass Unternehmer oft die drohenden Gefahren nicht rechtzeitig erkennen – ähnlich wie jemand, der in der kalten Wüste steht und nicht versteht, dass die Hitze bald kommt. Beide Experten diskutieren darüber, wie Unternehmen ihre Strategien anpassen sollten, um stabilen Cashflow und langfristige Sicherheit zu gewährleisten, anstatt sich auf große, riskante Projekte zu verlassen. Diese Folge bietet wertvolle Einblicke und praktische Tipps, um in einem sich schnell verändernden wirtschaftlichen Umfeld erfolgreich zu bleiben.
Takeaways:
- In der heutigen Zeit müssen Unternehmen ihre Problembewusstheit stärken, um Krisen zu vermeiden.
- Cashflow-Management ist entscheidend; Unternehmen sollten täglich über ihre Liquidität informiert sein.
- Krisenfeste Unternehmen agieren strategisch und berücksichtigen verschiedene Umsatzströme zur Risikominderung.
- Die Fähigkeit, mehrere Projekte gleichzeitig zu managen, ist für Führungskräfte unerlässlich geworden.
- Langweilige Geschäftsmodelle bieten oft stabilen Cashflow und sind weniger risikobehaftet.
- Unternehmer müssen sich kontinuierlich weiterbilden, um mit den dynamischen Marktbedingungen Schritt zu halten.
Transcript
Krisenfester Finanzvorstand.
Krisenexperte:Was bedeutet das eigentlich und warum ist das in der heutigen Zeit so aktuell?
Krisenexperte:Dazu sprechen wir heute.
Krisenexperte:Herzlich willkommen.
Dan:Herzlich willkommen beim Finanzvorstand Podcast mit Dan.
Krisenexperte:Bauer und Daniel Schorige.
Krisenexperte:Dan, mein Lieber, wie geht's dir?
Dan:Ja, sehr gut.
Dan:Ich freue mich auf die Folge.
Krisenexperte:Total.
Krisenexperte:Eben aus Versehen schon mal, haben wir ja angefangen darüber zu quatschen oder überhaupt aufgenommen haben, weil es ist irgendwie echt ein relevantes Thema.
Krisenexperte:Und du hast eine Metapher rausgehauen, die ich total passend finde.
Krisenexperte:Mach das doch vielleicht jetzt, wo auch die anderen zuhören können.
Dan:Mega gerne.
Dan:Eigentlich ist diese Metapher entstanden, weil ich ein Mentoring Programm für Leute habe, die sich selbstständig machen wollen.
Dan:Und da beschreibe ich immer die Situation, dass man keine Business Idee haben soll, sondern eine Problemlösung entwickeln soll, weil, und jetzt kommt meine Killer Metapher, ich habe beschrieben, bitte sorge dafür, dass du um 14 Uhr in der Wüste Wasser verkaufst.
Dan:Jedem nachvollziehbar, warum sich dieses Wasser ohne Erklärung wie warme Semmeln verkaufen wird.
Dan:Völlig logisch.
Dan:Aber, und jetzt kommt der Problemfall, stehst du um 5 Uhr morgens in dieser Wüste, ist es arschkalt und du wirst dein Wasser nur mit Überzeugung verkaufen können, weil es ist ja kalt.
Dan:Du wirst den Leuten überzeugen, in 7 Stunden ist übrigens verdammt warm, da wirst du dieses Wasser brauchen.
Dan:Warum diese Metapher auf uns jetzt hier passt, ist, weil Daniel und ich so wahnsinnig viele Unternehmerinnen und Unternehmer kennen, die um 5 Uhr morgens gerade nicht verstanden haben, dass es nicht 7 Stunden sind, bis es heiß wird, sondern nur noch 3 Minuten und die trotzdem sagen, wieso, ich brauche kein Wasser, ist doch kalt, ich habe gerade gefrühstückt, mir geht es gut.
Dan:Und das ist ein Problem.
Dan:Die Leute sehen nicht, mit welcher unfassbaren Geschwindigkeit sie vor die Wand fahren, selbst wenn wir beide es ihnen sagen.
Dan:Und dafür, da wollten wir mal drüber sprechen.
Krisenexperte:Das ist ein riesengroßes Thema und ich kann das gar nicht zu viel betonen, das Thema Problem Awareness.
Krisenexperte:Ihr könnt alle irgendwie rückblickend mit eurer Firma total zufrieden sein.
Krisenexperte:Ist gut gelaufen, gute Jahre.
Krisenexperte:Und was aber wir wissen doch, gerade im Moment haben wir echt konjunkturelle Herausforderungen.
Krisenexperte:Wir haben in der OEM Welt massenweise Entlassungen.
Krisenexperte:Den Großkonzernen geht es echt gerade nicht gut, werden stranguliert mit Regulierungen, was einfach total viel Kosten hinzufügt.
Krisenexperte:Das heißt, sie müssen woanders sparen, ist ja ganz klar, das Geld wächst ja nicht auf den Bäumen.
Krisenexperte:Wir haben ein hohes Zinsniveau, das heißt Finanzierungskosten werden teurer und und, und.
Krisenexperte:Also wir haben wirklich ein herausforderndes Umfeld und selbst wenn es bei euch jetzt noch nicht angekommen ist, weil es bei euch gerade 5 Uhr morgens ist, heißt es nicht, dass es heute Nachmittag nicht bei euch an der Tür anklopfen wird.
Krisenexperte:Und die Leute, die jetzt sagen, damit habe ich ja nichts zu tun, mir geht es gut, da freue ich mich, das ist super, aber es soll ja auch so bleiben.
Krisenexperte:Und was können wir jetzt machen, damit es so bleibt?
Krisenexperte:Und die erste Stufe in meinem Verständnis ist halt Awareness.
Krisenexperte:Und das haben halt leider die wenigsten, denn, oder wie sie so ist, es.
Dan:Ist tatsächlich, ich sehe es ja auch so, dass die wenigsten das haben.
Dan:Und das Problem ist auch so ein bisschen paradox, weil woher sollst du wissen, was du nicht weißt und woher sollst du Angst entwickeln können vor einer Situation, die du überhaupt nicht begreifen kannst.
Dan:Deswegen herzlichen Glückwunsch an alle, die jetzt zuhören.
Dan:Ihr habt schon mal alles richtig gemacht, weil ihr eben von zwei Profis euch erklären lasst, wie die die Wirtschaft sehen und wie die diese Situation gerade sehen.
Dan:Und wir sind ja zwei aktive Leute, die sich damit täglich beschäftigen und ja auch müssen aus unseren Rollen raus.
Dan:Und deswegen immer auf jeden Fall auf dem Laufenden halten.
Dan:Das ist so, so wichtig.
Dan:Und niemals glauben, das tun wir beide übrigens auch nicht, niemals glauben, dass man alles weiß oder alles kann.
Dan:Wir gehen eher davon aus, Daniel, da bin ich gerade gleich auf deine Meinung gespannt, wir gehen eher davon aus, wenn wir ein neues Business starten, haben wir beide eher den Grundsatz, wir wissen, dass wir es nicht können, zweitausendein.
Dan:Und wir wissen, dass wir nur in dem, was wir nicht können, besser werden.
Dan:Aber wir gehen niemals davon aus, das alles schon super zu können, weil dann kannst du eigentlich auch nur scheitern.
Dan:Und wenn du davon ausgehst, hey, diese Zeit hat sich gerade geändert, das, was wir beide mal richtig gut konnten, ist vorbei.
Dan:Die letzten 20 dreiig Jahre Wirtschaft waren relativ gleich.
Dan:Seit Corona hat sich alles geändert.
Dan:Ob das jetzt die Arbeitsweise von heute ist, ob das die Leute sind, ob das die wirtschaftliche Situation, Daniel hat es gerade beschrieben, ist.
Dan:Heute hat sich alles geändert und ab heute gibt es auch ein neues Arbeiten.
Dan:Und wer das heute kennt, ja, herzlichen Glückwunsch, dann hat man sich sehr intensiv damit beschäftigt.
Dan:Wir beide haben das getan, aber jemand, der jetzt täglich in seinem Business ist, der hat diese Erfahrung überhaupt nicht gemacht.
Krisenexperte:Daniel, das ist genau das Ding.
Krisenexperte:Und ich meine, du bist der Experte dafür, Dan, aber das ganze Thema, und wir haben eben kurz darüber gesprochen, strategische Unternehmensentwicklung, was übrigens sehr viel mit Finanzen zu tun hat und warum, kann ich vielleicht gleich noch mal zwei Worte dazu sagen.
Krisenexperte:Aber das Thema ist wirklich, das Mindset zu ändern.
Krisenexperte:Ich habe von einem meiner Mentoren aus den USA mal den Tipp bekommen, und ich weiß, das ist kontrovers und mir hilft das enorm, dein eigenes Business oder deine Gruppe oder Gruppe, für die du arbeitest, immer als Restructuring Case zu sehen.
Krisenexperte:Das heißt, stell dir vor, du musst alles tun, um morgen nicht pleite zu gehen.
Krisenexperte:Weil was er sagt, das kommt übrigens von Dan Kennedy, was er sagt, ist, die Leute, wenn sie bequem werden, machen eins nach dem anderen.
Krisenexperte:Also die lösen das eine Problem, dann das andere und dann das dritte.
Krisenexperte:Und jetzt würden alle Leute sagen, das ist ja auch super, das fokussiert und alles.
Krisenexperte:Das stimmt ja auch.
Krisenexperte:Das Ding ist, Unternehmen in einer Restrukturierung können sich das nicht erlauben, weil sie müssen alles parallel machen und zwar sofort.
Krisenexperte:Und dieses Mindset ist total ÿousand, total wichtig, wenn es darum geht, deine Gruppe nach vorne zu bringen.
Krisenexperte:Du hast einfach fast fünf Baustellen und du kannst es dir nicht leisten, die erste abzuschließen, dann die zweite, weil es ist alles miteinander verbunden.
Krisenexperte:Und das ist, Dennis, ja auch unser Ansatz.
Krisenexperte:Es ist alles miteinander verbunden.
Krisenexperte:Du kannst nicht die eine Baustelle lösen, ohne nicht auch gleichzeitig auf die andere zu schauen.
Dan:Exakt.
Dan:Es ist auch tatsächlich so, dass heute nichts mehr fertig ist.
Dan:Es gibt den Zustand des Fertigen heute nicht mehr.
Dan:Und das ist auch ein Grund, warum ich letztens bei einem Vortrag, da waren sehr viele Geschäftsführende und Vorstände vor mir, einfach mal auch gesagt, Freunde, in eurer Situation gerade ist es am heftigsten.
Dan:Ich kenne keinen Job, der gerade anstrengender ist als Vorstand oder Geschäftsführer.
Dan:Kenne ich einfach nicht, weil das gerade bedeutet, du musst dich neu ausrichten, du musst viel mehr können als vorher und du musst viel gleichzeitig können.
Dan:Und wer Multitasking nicht kann oder nicht gleichzeitig Dinge oder Szenarien denken, ist in dieser Rolle heute nicht mehr geeignet.
Dan:Der muss dann noch mal nachlegen.
Dan:Und das ist einfach nicht etwas, was wir uns rausgesucht haben, sondern was einfach entwickelt wurde.
Dan:Also das nicht entwickelt wurde von etwas, sondern unsere Umgebung heute, unsere Wirtschaft heute, die tickt so.
Dan:Und dann ist das das Neue, was man heute braucht.
Dan:Und deswegen, es gibt heute kein fertig mehr.
Krisenexperte:Das gibt es nicht.
Krisenexperte:Und gerade da kommen halt dann auch die Finanzen ins Spiel.
Krisenexperte:Also Zahlen, Finanzen sind für mich Daten.
Krisenexperte:Also ich meine, jeder, der uns hier schon ein bisschen länger vielleicht zuhört, weiß, dass ich Finanzen nie als Standalone sehe.
Krisenexperte:Wir sehen immer zweitausendein irgendwie das gesamtheitliche Bild.
Krisenexperte:Und Finanzen ist einfach eine weitere Standbein, das sind Daten.
Krisenexperte:Und in dem Fall jetzt auch gerade mit KI.
Krisenexperte:Du kannst dir wirklich überlegen, was sind die strategischen Optionen, die ich habe und dann kannst du auf Knopfdruck auch gerne mit KI, das geht super, auch datenschutzkonform übrigens geht das gut inzwischen, kannst du einfach Szenarien berechnen und dann kannst du schauen, wie sehen diese Szenarien aus, welche Option ist besser, welche Option ist schlechter, kannst viel mehr Daten für deine Entscheidung verwenden und es nicht nur basierend auf Bauchgefühl machen.
Krisenexperte:Und dann kannst du anfangen, diese Mini Szenarien immer und immer wieder zu verfeinern, weil du halt nicht mehr jetzt drei Wochen Exit Crunching brauchst, um ein Szenarien durchzurechnen, sondern du brauchst halt jetzt noch 20 Minuten, wenn du einen gut funktionierenden KI Prozess hast und dann hast du so viele relevante Daten, auf die du deine Entscheidung basieren kannst und mit deinen Leuten auch drüber sprechen kannst, weil du musst ja auch alle mitnehmen.
Krisenexperte:Denn ich meine, das sagen wir ja auch immer wieder, du musst alle mitnehmen und das geht halt, wenn du es den Leuten zeigen kannst, warum du dich jetzt für eine Perspektive entschieden hast oder für eine Richtung entschieden hast versus gegen die andere.
Dan:Absolut.
Dan:Ich würde auch gerne noch deine Meinung hören zu.
Dan:Aus meiner persönlichen Sicht ist es so, dass Wellen in einem Business normal waren.
Dan:Heute entscheiden Wellen über den Fortbestand eines Unternehmens und es können sehr hohe Wellen eintreten, gerade durch Marktumgebungen und so weiter.
Dan:Und die sorgen aber wahrscheinlich dafür, dass das Unternehmen in der Zukunft nicht bestehen kann.
Dan:Ein konkretes Beispiel Freund von mir hat eine Firma und er hat die Situation, dass er dreiig Leute eingestellt hat für ein Projekt, das kommen sollte.
Dan:Die haben zwei Jahre Sales Cycle gehabt an diesem Projekt, haben noch mal dreiig Leute dazu eingestellt und als er die alle fertig hatten und sie eigentlich ready für das Projekt waren, hat dieser potenzielle Kunde abgesagt.
Dan:Zwei Jahre im Arsch und dreiig Mitarbeiter, die jetzt schwierig besetzt werden, weil wenn die Projektgeschäft machen, du weißt, was ich meine.
Dan:Das sind Wellen, die entstehen können.
Dan:Und aus meiner persönlichen Sicht ist es jetzt nicht mehr richtig, sein Business Case aufzubauen, damit große Wellen entstehen können automatisch, sondern eher kleine Projekte machen, die aber einen soliden Cashflow produzieren können, der auch in seiner Substanz nicht so hohe Ausschlag und keine so hohe Dynamik hat.
Dan:Wie ist da deine Meinung?
Krisenexperte:Total.
Krisenexperte:Also du hast zwei ganz, ganz wichtige Punkte angesprochen.
Krisenexperte:Du hast eben gesagt Cashflow und gerade wenn es darum geht, krisenfester Finanzvorstand, bitte, bitte, bitte guckt euch den Cashflow an.
Krisenexperte:Ich kann nur empfehlen, dass ihr ein vernünftiges, automatisiertes tagesaktuelles Cashflow Format aufsetzt.
Krisenexperte:Das kann ganz verschieden aussehen.
Krisenexperte:Das kann in einer Mini SQL sein, einfach mit einer kleinen Visualisation oben drüber gelegt, Quicksight, Power BI, whatever.
Krisenexperte:Das spielt echt keine Rolle.
Krisenexperte:Aber ihr müsst tagesaktuell über euren cache Bescheid wissen.
Krisenexperte:Zweitausendein, weil ich kenne immer noch zu viele Unternehmer, die einmal im Monat nach Payroll einfach mal ihre Konten konsolidieren oder das halt irgendwie in der BWA Susa Liste irgendwie sehen, was ist mein Kontostand und danach ihr Geschäft managen.
Krisenexperte:Cash is king.
Krisenexperte:Und das war es vor dreiig Jahren, das war es vor 100 Jahren.
Dan:Das wird sich auch nicht ändern.
Krisenexperte:Und es wird sich nicht ändern.
Krisenexperte:Cash is king.
Krisenexperte:Und gerade bei solchen Sachen, bei den Wellen, wie du es gesagt hast, wenn ihr dreiig Leute auf der Payroll habt und kein Projektgeschäft dafür generieren könnt, klar, da müssen die wieder gehen.
Krisenexperte:Aber auch das hat viel Geld gekostet.
Dan:Und wie richtig viel.
Krisenexperte:Das ist das zweite Thema.
Krisenexperte:Du hast eben gesagt, eher kleine Wellen quasi mit ihm kleine Projekte machen und aber einen soliden Cashflow generieren.
Krisenexperte:Das ist für mich auch das Thema Risikomanagement.
Krisenexperte:Und auch das gehört inzwischen in die Finanzfunktion mit rein, dass wir uns Gedanken machen, was sind denn riskante Umsatzströme und was sind denn stabile Umsatz und natürlich auch Gewinn und Cash Ströme.
Krisenexperte:Weil sehr profitable Umsatzströme heißt nicht immer automatisch, dass auch der Cashflow dahinter sehr gut ist vom Timing her einfach.
Krisenexperte:Dann müsst ihr vielleicht viel in Vorleistung gehen.
Krisenexperte:Ich kenne ein Beispiel, die bauen, wenn du im Kino quasi irgendwelche neuen Filme hast, die machen das Merchandise für diese Filme aus Hollywood.
Krisenexperte:Das heißt aber auch, dass die im Prinzip zum Start unfassbar viel gebundenes Kapital haben, weil die müssen für, ich glaube knapp irgendwie €607 das Zeugs aus China kaufen oder wo auch immer die das produzieren lassen, bevor der Kinofilm überhaupt draußen ist.
Krisenexperte:Und wir wissen alle, wenn der Kinofilm noch nicht draußen ist, will auch keiner das Zeug kaufen, sondern das wollen die erst kaufen, wenn der Kinofilm draußen ist.
Krisenexperte:Das heißt, du hast gebundenes Kapital, ist total viel Risiko, floppt der Film, floppt auch irgendwie dein Projekt.
Krisenexperte:Und das ist einfach, da muss man, und die haben sich jetzt nämlich genau diese Frage gestellt, welche Umsatzströme habe ich und wie sind die von der Liquidität her aufgestellt?
Krisenexperte:Und natürlich ist das, was sie machen, schon profitabel, aber die setzen jetzt dran, dass sie ein Geschäftsmodell aufbauen, wo sie sehr viel Cashflow upfront generieren, damit sie den anderen Umsatzstrom quasi damit finanzieren können.
Krisenexperte:Das ist halt auch eine total wichtige Komponente.
Krisenexperte:Es kommt nicht nur auf die GUV an, es kommt auch echt auf den Cashflow an.
Dan:Genau.
Dan:Und es kommt darauf an, seinen Business Case so anzugleichen, dass es heute zu niedrigen Wellen führen kann und zu einem gleichmäßigen Cashflow.
Dan:Ich bin auch der Meinung, Cashflow ist King und ich habe auch lieber solides Cashflow als 10 Millionen auf einmal, weil mit 10 Millionen auf einmal habe ich kein Momentum.
Dan:Ich brauche aber für ein solides Business Momentum.
Dan:Also lebe ich lieber die in dem Szenario.
Dan:Und gerade so Cases, auch ein Freund von mir hat auch so ein unfassbar kapitalgebundenes Business.
Dan:Der muss erstmal Euro ausgeben, um ein Produkt einzukaufen, macht dann sein Leistung da drauf und verkaufst für 250 weiter.
Dan:Jedes Mal ist der mit Banken unterwegs und versucht dieses working Capital reinzuholen.
Dan:Das sind Wellen, die kannst du dir gar nicht vorstellen.
Dan:Das sind auch wie der Nacht schlafen kann, ist mir immer noch ein Rätsel, weil wenn ein Kunde nicht oder wenn irgendwas nicht klappt, dann hat er dieses Kapital da gebunden und weiß nicht wohin damit.
Dan:Also es ist absolut, das muss geswitcht werden.
Dan:Ja genau.
Krisenexperte:Und deswegen hat das Thema krisenfester Finanzvorstand für mich ganz viel mit strategischer Unternehmensentwicklung zu tun.
Krisenexperte:Ja, weil du musst dir einfach überlegen, in welche Richtung willst du dein Unternehmen weiterbauen.
Krisenexperte:Und du musst wissen, was hat das für Auswirkungen?
Krisenexperte:Natürlich auf die g V, aber vor allem auch auf dein Cash und auf dein Risiko, weil es gibt einfach riskantere Geschäftsmodelle als andere.
Krisenexperte:Und es gibt aber auch natürlich Mittel und Wege Risiko rauszunehmen.
Krisenexperte:Ich kenne z.B.
Krisenexperte:einen, der baut, der ist ein produzierendes Gewerbe, aber es ist ein bisschen wie das, was du gerade gesagt hast, Dan.
Krisenexperte:Die müssen im Prinzip eine Maschine kaufen für, ich weiß nicht wie teuer eine Maschine ist, in dem Bereich glaube ich so Euro circa.
Krisenexperte:Und das machen die halt immer, wenn die einen Auftrag bekommen hat haben, dann müssen die Maschine kaufen, braucht sechs Monate, muss installiert werden, eingefahren werden, eingestellt werden.
Krisenexperte:Ich meine, jeder der von euch jetzt Ingenieur ist, wird wissen, was das für ein Aufwand ist.
Krisenexperte:Und dann produzieren die den Auftrag auf dieser Maschine und es meistens sehr lange Aufträge.
Krisenexperte:So, jetzt hatten die den Fall, dass zwei Kunden, die beauftragt haben, insolvent gegangen sind.
Krisenexperte:Das heißt, sie sind nicht mal zurückgezogen.
Dan:Die sind ins gegangen.
Dan:Genau, exakt.
Dan:Die können vielleicht nicht mal im Zweifel was, weil denen die zwei Großkunden abgesagt haben, weil die ein Problem haben.
Dan:Also das sind, das meine ich mit diesen Wellen und diese Cases auch, die du vorhin beschrieben hast mit dem Kino oder mit dem Merchandise, da heute andere Mechanismen zu verwenden, wie Dropshipping oder on Demand Produktion und so weiter, ist ja alles möglich.
Dan:Dann dauert halt die Lieferung ein bisschen länger, dann kriegst du das halt nicht sofort irgendwie am Shop, sondern du kannst es halt im Kino bestellen, kriegst es halt in vier Tagen geliefert.
Dan:Sowas geht auch.
Dan:Muss halt dann umgeswitcht werden, weil solche Wellen heute einfach zum Aus des Unternehmens führen können.
Dan:Und was wir heute brauchen, sind solide Firmen, die ruhiges Wasser haben und ruhig solide vorankommen.
Krisenexperte:Total.
Krisenexperte:Ich bin so ein Fan in den letzten Jahren von so langweiligen Geschäftsmodellen geworden.
Krisenexperte:Ich finde das geil.
Krisenexperte:Ich habe neulich mit einem gesprochen, der hat einen doofen Ÿousand Hausmeister Service.
Krisenexperte:Ja, Hausmeister Service.
Krisenexperte:Du, der hat inzwischen 80, einen soliden Cashflow jeden Monat, das alles 12 Monatsverträge sind die meisten sogar sechs und dreiig Monatsverträge.
Krisenexperte:Und hat halt das einzige, was sein Key Asset ist, erstens, dass er an die Leute kommt, das schaffen ja auch nicht alle.
Krisenexperte:Und zweitens, dass er eine super Logistik Department hat.
Krisenexperte:Sie hat einen super irgendwie Tool, was irgendwie das logistisch organisiert.
Krisenexperte:Ein langweiliges Geschäft, aber ehrlich, der kann sich vor Anfragen nicht retten.
Dan:Ja, natürlich.
Dan:Genau.
Krisenexperte:Die digitalen Hausmeister Services hier in Deutschland.
Dan:Dasselbe denke ich mir einmal in der Woche, wenn ich Nachricht von meinem Steuerberater zu irgendwas höre, dann denke ich mir, das ist eines der langweiligsten Business, die ich mir vorstellen kann.
Dan:Ja, aber es ist halt auch todessolide.
Krisenexperte:Total.
Krisenexperte:Und trotzdem fahren die alle Porsche.
Dan:Natürlich.
Krisenexperte:Also langweilig heißt nicht schlecht.
Krisenexperte:Und das ist auch, ich bin ja ab und zu im Silicon Valley in San Francisco Ÿ und ich schätze das total.
Krisenexperte:Der Hype um KI, jetzt gerade Jennai LLMs, das ganze Thema, das ist schon irgendwie, ist schon spannend.
Krisenexperte:Aber was ich halt auch sehe ist, dass die Leute, mit denen ich jetzt spreche, die sind nächstes Jahr mit 95 prozentiger Wahrscheinlichkeit nicht mehr da, die irgendwas anderes machen.
Krisenexperte:Und ich habe das totalen Respekt vor diesen Leuten.
Krisenexperte:Ich meine, diese Leute haben Facebook gegründet und alles irgendwie.
Krisenexperte:Also Super, wir brauchen mehr von diesem Leuten.
Krisenexperte:Aber das ist nicht das Spiegelbild des normalen Unternehmertums in meinem Verständnis.
Dan:Leider nein.
Krisenexperte:Das Rückgrat der deutschen Wirtschaft sieht einfach ein Stück weit anders aus.
Krisenexperte:Und ich finde das auch nicht verkehrt.
Krisenexperte:Wir sind halt ein bisschen weniger Rocket Companies, ein bisschen mehr so solide aufgestellt, finde ich.
Krisenexperte:Und ich finde das nicht schlecht, auch wenn es ein bisschen langweiliger vielleicht ist.
Dan:Liegt aber auch ganz groß danach, dass wir sehr, sehr viele Selbstständige haben, die Fachexperten sind, aber keine Unternehmer.
Dan:Hast du auch im Mittelstand also zu mir kommen viele Geschäftsführende oder Vorstände, die das verstanden haben.
Dan:Die verstanden haben, hey, eigentlich war ich mein Leben lang angestellt, ich weiß gar nicht, wie Unternehmertum funktioniert.
Dan:Und gerade du weißt, wie das ist, weil du beide Situationen kennst.
Dan:Unternehmertum hast du verstanden, nicht weil du es gelernt hast, sondern weil du es erlebt hast.
Dan:Und wenn du das als Geschäftsführer nicht erlebt hast, kannst du das gar nicht wissen.
Dan:Und das fehlt uns als Substanz in unserem Mittelstand.
Dan:Und deswegen auch solche Podcasts hier, um Leuten quasi auch so ein paar Insights zu geben aus Unternehmertum und Unternehmergedanken, damit man das noch mitbekommt.
Krisenexperte:Total.
Krisenexperte:Und ein Satz vielleicht dazu noch.
Krisenexperte:Ich höre jetzt von vielen Finanzkollegen aus der Branche, die Geld sparen müssen.
Krisenexperte:Und die fangen alle an, im Marketing Geld zu sparen.
Dan:Ja, Marketing, Vertrieb, externe, immer das Gleiche.
Krisenexperte:Und jeder, der selber mal Unternehmer war, weiß, wenn du einmal die Leistung von deinem Business, das Momentum cuttest, dann bist du weg.
Dan:Und das Momentum wieder anzuschieben, kostet richtig, richtig Geld.
Krisenexperte:Total, ja.
Krisenexperte:Also Bitte, bitte, bitte, irgendwie spart nicht im Marketing und Vertriebsbereich.
Krisenexperte:Ich sage ja nicht, optimiert es nicht, aber irgendwie eigentlich.
Krisenexperte:Ich kenne auch andere Firmen, die genau da jetzt richtig viel Geld reinbuttern, weil sie sagen, ehrlich, jetzt kämpfe ich um Market Share.
Krisenexperte:Gerade jetzt muss ich um Market Share kämpfen, dann bin ich in 12 Monaten vielleicht noch da, aber in 24 Monaten habe ich echt ein Thema.
Dan:Exakt.
Dan:Geile Folge, geile Folge.
Dan:Denn bis zur nächsten.
Krisenexperte:Bis zur nächsten Folge.