Umgang mit Druck: Strategien für Führungskräfte
In dieser Episode diskutieren Dan Bauer und Daniel Schorege die Herausforderungen und Veränderungen in der Finanzwelt, insbesondere im Kontext von Künstlicher Intelligenz, Agilität und Prozessoptimierung. Sie beleuchten die Notwendigkeit, Systeme kontinuierlich zu optimieren und sich an die sich schnell ändernde Welt anzupassen. Zudem wird die Bedeutung von Strategie und der Umgang mit Druck in der aktuellen wirtschaftlichen Lage thematisiert.
takeaways
- Veränderungen in der Finanzwelt sind unvermeidlich und erfordern Anpassungen.
- Der Spruch 'Never change a winning system' ist problematisch in einer sich schnell verändernden Welt.
- Agilität und kontinuierliche Optimierung sind entscheidend für den Unternehmenserfolg.
- Künstliche Intelligenz bietet großes Potenzial, muss aber richtig eingesetzt werden.
- Jede Führungskraft sollte sich regelmäßig mit der Entwicklung von KI beschäftigen.
- Prozessoptimierung kann durch einfache Regelwerke und Automatisierung erreicht werden.
- Inflation beeinflusst die Kostenstruktur von Unternehmen erheblich.
- Strategie hilft, die richtigen Entscheidungen zu treffen und nicht in die falschen Fallen zu tappen.
- Der Kostendruck kann als Anreiz zur Automatisierung und Effizienzsteigerung genutzt werden.
- Es ist wichtig, sich Zeit für strategische Überlegungen zu nehmen, um langfristig erfolgreich zu sein.
Der Finanzvorstand
Ihr Podcast rund um die entscheidenden Finanzthemen für mittelständische Unternehmen. Wir bieten praxisnahe Einblicke, Strategien und Werkzeuge, die CEOs und Finanzverantwortliche unterstützen, ihr Unternehmen profitabel und zukunftssicher zu führen. Wir bereiten sie gezielt auf die Herausforderungen des modernen Finanzmanagements vor.
Dan Bauer
Dan Bauer ist ein hoch geschätzter Multi-Unternehmer und Impact-Entrepreneur, bekannt für seine vielseitigen Beiträge zur nachhaltigen Wirtschaft und gesellschaftspolitischen Belangen.
Daniel Schorege
Ehemann, Vollzeit-CFO, Business Mentor, Gründer, Speaker, Investor. Mein Fokus als CFO ist simpel, aber tiefgreifend: profitables Wachstum auf unternehmerische Weise voranzutreiben.
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Ein Podcast zur Förderung der deutschen Wirtschaft
Impressum: https://www.fortschrittcenter.de/impressum/
Transcript
Herzlich willkommen zu einer neuen Folge von dem Finanzvorstand. Heute sprechen wir über das Thema Veränderung und Herausforderung in der Finanzwelt, denn davon gibt es ganz, ganz viele. Und darum geht es heute. Herzlich willkommen.
Daniel Schorege (:Alright, lieber Dan, herzlich willkommen! Thema Veränderungen und Herausforderungen. Was fällt dir als erstes ein?
Dan Bauer (:Da sind wir wieder.
Starre. Veränderungen bedeutet, Gott, wir verlieren den Überblick. Wenn wir keinen Überblick haben, dann entwickelt sich eine Starre. Und dann müssen wir erstmal schauen, wo ist eigentlich die nächste Tür, durch die wir gehen müssen? Wo ist eigentlich die nächste Strategie? Wo muss eigentlich der nächste Pfad hin? Ach so, da haben wir aber leider gar keine Zeit, uns das anzugucken, weil wir haben ja Tagesgeschäft.
Daniel Schorege (:Hahaha!
Daniel Schorege (:Total. hab... Kennst du den Spruch? Never change a winning system. Und... Ich hab... wurde nämlich neulich gefragt. Ja, irgendwie jetzt haben wir aber ein System, funktioniert und wir wissen, dass sich aber da draußen einiges verändert. Sollten wir das jetzt anfassen?
Dan Bauer (:Ja absolut. Und ich mag den Spruch nicht.
Dan Bauer (:Das ist mein Problem daran. Genau, das ist exakt mein Problem daran. Never change a running system ist eine tolle Idee. Wenn sich nichts im Leben verändert, dann ist es wirklich toll. Aber mein Problem ist, die Welt ändert sich ja so dramatisch da draußen. Und jetzt gerade in dieser Geschwindigkeit, wie wir es seit den letzten 5 bis 10 Jahren erfahren. Und das wird jetzt nicht langsamer. Und jetzt zu sagen, nö, bei uns läuft das. Alter, Herr Bauer, wir haben das schon immer so gemacht. So, nee.
Cool. Das ist garantiert dein Aus in der Welt. Und das macht keinen Sinn. Was denkst du? Wie empfindest du Never Change Running System?
Daniel Schorege (:Ich verstehe, also bei mir schlagen zwei Herzen an der Brust. Wir optimieren so lange, bis wir ein tolles System haben. Ob das jetzt für Finanzen ist oder für Sales ist oder für HR, IT, Produkt, die ganzen Departments irgendwie. Da draußen passiert aber, wie du schon meintest, so viele Sachen. Die Märkte verändern sich, kommen neue Technologien auf den Markt und das ist glaube ich sehr schwer, das System dann
nicht anzupassen.
Dan Bauer (:Wobei mir fällt gerade auf, wo wir das besprechen. Never change a running system bedeutet ja, wenn es läuft. Jetzt werden wir mal echt objektiv daran gehen. Welche Systeme kriegst du denn echt objektiv zum Laufen? Eigentlich in der heutigen Zeit, da entwickelst du und du optimierst und du machst und du tust. Aber kriegst du das wirklich zu 90, 100 Prozent so valide hin, dass du sagst, jetzt läuft das Ding?
Das ist doch heute nicht mehr,
Daniel Schorege (:Und was ist die Definition von jetzt läuft das Ding? Ich meine, wenn ich jetzt zum Beispiel mit der LTE-Brille drauf gucke, dann würde ich ja sagen, wir entwickeln irgendwie von Sprint zu Sprint und für jeden Sprint haben wir ein gewisses Ziel, was wir irgendwie entwickeln wollen. dann irgendwie machen wir weiter und nächstes Mal haben wir wieder ein neues Ziel und wieder ein neues Ziel und wir...
Dan Bauer (:Exakt. Ja.
Daniel Schorege (:verbessern das System agil und interaktiv. Das heißt, natürlich läuft das dann, aber läuft es schon optimal. Ich glaube aber trotzdem, dass es ganz viele Unternehmen da draußen gibt, die einfach Systeme und Prozesse, ob das jetzt ITs oder andere Bereiche sind, schon sehr lange benutzen und einfach seit vielleicht 5, 6, 7, 8, 10, 15 Jahren nicht mehr angepasst haben.
Dan Bauer (:an der Stelle vielleicht nochmal kurz eine Vorstellung meiner zwei besten Freunde. Der eine ist Pablo Picasso. Auch schön, nein. Nein, den kann ich dir mal vorstellen. Nein, der eine ist Parkinson, der Soziologe. Und der hat festgestellt, dass eine Aufgabe so lang braucht, wie Zeit für sie verfügbar ist. Der ruft bei mir regelmäßig an und sagt, wie schaut's aus?
Daniel Schorege (:Na, Picasso, kannst du mir den mal vorstellen bitte?
Dan Bauer (:Und mein nächster Freund ist Pareto. Und Pareto ruft ganz oft an und sagt, Dan, du 80 % sind erreicht, damit ist jetzt gut. So, wenn wir jetzt uns darauf verständigen, dass ein System zu 80 % funktionieren muss, was übrigens laut Pareto nur 20 % Aufwand bedeutet, du kennst die Regel, dann bedeutet das, dass ich es ja nie fertig habe. Es läuft dann aber trotzdem zu 80%, aber ich glaube, das Wesentliche im Mindset ist,
nicht zuzumachen ... und zu sagen, jetzt ist das fertig, ... jetzt ist diese Box zu, ... kann ich, dann brauche ich es nicht mehr anfassen, ... sondern ich glaube, das ist immer wichtig, ... diese Box ab heute immer aufzulassen, ... ... damit man eben ständig auch weiter ... entwickeln könnte und agil anpassen könnte. Ich hatte erst heute Morgen ... genau dieses Gespräch ... ... und hatte einen Kunden von mir da, ... den ich in der Strategie begleite ... ... und der hat gesagt, ... wir haben hier den Fall, dass wir ...
... ja dieses nächste Kundensegment noch ... aktivieren wollen. Und dann habe ich ihn gefragt, ... hast du da gerade wirklich die Kapazität für? Also ... ich weiß, dieses System hast du schon angestoßen, es läuft noch nicht ganz rund, ... aber glaubst du wirklich, dass du gerade genau die Kapazität dafür hast, damit das richtig so ist? Und er sagt, ne, wenn er ehrlich sein soll, nicht. Dann sage ich, okay, passt es denn zur Strategie? Also passt es zu der Ausrichtung, die wir da gemacht haben? Zu diesem übergeordneten Ziel? Dann sagt er, passt überhaupt nicht dazu. Dann sage ich, cool.
dann ist dieses Kundensegment, das zwar läuft, nicht optimierfähig, weil es passt gar nicht zu deiner Strategie, es passt gar nicht zu deiner Ausrichtung, wo du eigentlich hin möchtest. Dann lass das, weil es gibt natürlich auch einen Ertrag, der dadurch entsteht, keine Frage, lass es, aber optimier dieses System nicht noch, sondern lass das laufen und konzentrier dich dann auf deinen Kern. Ich glaube, so ist es möglich, so eine gewisse Agilität auch immer drinnen zu lassen, damit es flexibel genug ist, aber trotzdem auch laufende Systeme.
zu haben.
Daniel Schorege (:Absolut. ich finde ergänzend dazu eine ganz wichtige Unterscheidung ist so ein bisschen ein Mindsetthema. Was baue ich eigentlich auf? Weil wenn ich jetzt ein Ziel habe, was ich verfolge, nehme ich mal ein anderes Beispiel und dann schlagen wir die Brücke zum Unternehmertum. Wenn ich jetzt 20 Kilo verlieren möchte, dann habe ich ein Ziel geschaffen. So, aber das Ziel kann sich natürlich ständig verändern, weil irgendwie ich möchte jetzt auf einmal Bodybuilder werden und möchte nicht mehr 20 Kilo verlieren, sondern ich möchte eigentlich mein Gewicht
halten und aber Muskeln, also Fett durch Muskeln ersetzen. Ja, ich kenne mich jetzt da nicht aus. Wenn ihr da draußen sagt, das macht keinen Sinn, dann glaube ich euch das aber nur als Beispiel. Das heißt, der Zielzustand verändert sich halt immer wieder. Cleverer ist es doch, ein System zu haben, auf das man sich committed, was das zulässt. Und das System könnte ja sein, wir optimieren konstant unsere Prozesse da, es sinnvoll ist. Und wir wissen aber, dass sich der Zielzustand halt immer wieder verändert.
Dan Bauer (:Exakt.
Daniel Schorege (:weil da kommen wir jetzt auch gleich zu, die äußeren Einflüsse sich immer wieder verändern, Technologien verändern sich, Gesetzesgebung verändert sich. Ja, das heißt, ich habe überhaupt nicht das Ziel, einen Optimalprozess zu erstellen, sondern ich habe das Ziel, ein System zu etablieren, was immer weiter den Prozess optimiert, sofern sinnvoll, und das war ja dein Punkt von vorhin, Dinge, die wir nicht optimieren müssen, die sollten wir auch nicht optimieren, weil das kostet sehr viel Zeit und Geld und Aufwand.
Dan Bauer (:Exakt.
Daniel Schorege (:Das können wir besser in andere Sachen reinstecken. Was meinst du?
Dan Bauer (:Das passt auch wunderbar, danke, dass du das sagst, passt wunderbar da rein, ... ... ich kriege von, ... also ich halte ja auch Vorträge zu Strategieentwicklung ... und dem ganzen Zeug ... ... und ich werde dann von Leuten auch oft einfach ... angesprochen und gefragt so, ... denn kannst du noch mal ganz kurz zusammenfassen, ... wozu brauche ich eigentlich ein Unternehmen mit Strategie? Und genau das Beispiel, das du gerade gebracht hast, ... verdeutlicht das wunderbar. Strategie brauchst du dann, zu wissen, was du nicht tun sollst.
Da geht es nicht darum zu wissen, sind die nächsten Schritte, das muss ich jetzt tun. Nein, das ergibt sich dabei. Aber Strategie bedeutet, ich weiß, was ich nicht tun soll. Pudding essen kann total Spaß machen. Und danach noch eine Torte da drauf. Und das neben einem Schnitzel. Aber wenn ich das Ziel habe, 20 Kilo zu verlieren, ist das genau das, wo ich weiß, ich habe dieses Ziel definiert, 20 Kilo zu verlieren. Dann darf ich nicht zum Pudding und zur Torte greifen.
macht dann einfach keinen Sinn, ... sondern ich muss dann einfach anders handeln. Das ist in der Unternehmensentwicklung ... absolut exakt das Gleiche. Ich glaube, ... einfach verstanden zu haben, ... mittlerweile in der Wirtschaft, ... ich habe so viele Unternehmen von innen gesehen, ... dass genau diese Strategieentwicklung, dieses übergeordnete Ziel da einfach fehlt. Und das ist ja auch hier unser Anliegen im Podcast, ... auch ein bisschen genau darüber zu sprechen, weil du die Finanzen darüber ... einfach anpassen können musst ... und das muss auch entsprechend agil verstanden werden.
Aber trotzdem kannst du dieses gesamte System hier aufrecht halten und optimieren.
Daniel Schorege (:Absolut. So, jetzt haben wir gesagt, Veränderungen und Herausforderungen in der Finanzwelt. Nehmen wir uns doch mal drei konkrete Beispiele und gehen die mal durch. Weil natürlich haben wir uns Gedanken gemacht, was sind denn im Moment die Veränderungen, was sind im Moment die Herausforderungen für euch alle? Und fangen wir mal wahrscheinlich im Moment mit dem größten Trendthema an, was wir in der Wirtschaft global sehen. Und das ist aus meiner Sicht künstliche Intelligenz.
Dan Bauer (:ja, jetzt kommt's.
Daniel Schorege (:und zwar nicht die, also natürlich KI, aber vor allem wenn wir jetzt technischer werden, Gen-AI, also im Prinzip die Weiterentwicklung der KI, wie wir es im Vorfeld gesehen haben und wir sind ja kein Tech-Podcast, von daher brauchen wir das nicht weiter definieren an der Stelle, aber das hat natürlich ein wahnsinniges Disruptionspotenzial. Sieht es das aus, Odan?
Dan Bauer (:Absolut. Also dadurch, dass ich ja im Senat Kommissionsvorsitzender für die Digitalisierung bin, werde ich ja auch genau oft zu KI und Co. gefragt und ich gehöre, ich würde sagen, ich bin da zwar am untersten Kompetenzrand, aber ich gehöre zu diesen 200 Leuten in Deutschland, die sich da sehr intensiv mit beschäftigen. Da gibt es eine Koryphäen, die sind da weit tiefer drin als ich, aber ich kann da sehr gut mitreden mit dem ganzen Thema.
und ich habe es auch sehr gut auf dem Schirm und trage es auch entsprechend dann Unternehmerinnen und Unternehmern nahe und informiere die darüber. Und der größte Schritt, der jetzt gerade passiert ist, wir wissen selbst noch nicht, ob der valide ist. Das wird jetzt selbst gerade alles noch in dieser Bubble gecheckt und auch OpenAI und Co. prüfen, ob das der Fall ist. Aber wir hatten ja vor kurzem noch in dieser Gen.AI-Thematik dieses Problem des Reasonings. Also das ist einfach
Halluziniert hat, weil das Ding weiß nicht, was ein Löffel ist. Das hat 100.000 Bilder von einem Löffel gesehen, an weis, wie das Ding ausschaut. Aber es weiß nicht, was dafür gemacht wird. Und wenn du ihm eine Suppe zeigst und sagst, du kannst eine Suppe mit einem Löffel essen, dann hat es die Verbindung Suppe und Löffel, aber es weiß nicht, was Essen heißt. So, das heißt, du musst ihm immer weitere Dinge beibringen. Und dadurch Halluziniert es natürlich auch, wenn es dann Aufgaben rausbringt und was du in deiner Finanzverwaltung nicht haben möchtest.
sind Halluzinationen. Aus Gründen, willst du das nicht? Und jetzt gibt es ja so die Idee, irgendwie auch irgendwelche tollen Sheets oder Dashboards zu fahren mit AI und sich dann irgendwelche tollen Prognosen auszurechnen und rauszugeben. Das ist alles super. Wenn das auch Anbieter sind, die das so anbieten können, weil die das selbst gebaut haben, alles toll, dass jetzt so mit der
KI zu nutzen, ist aus meiner Sicht nicht sinnvoll, sondern man muss dann das nutzen, was Leute dafür explizit bauen, weil die schon eine Kontrolle darauf haben, dass das alles sauber ist. Was ich aber grundsätzlich, und da bin ich gleich auf deine Meinung gespannt, grundsätzlich als Pflichtprogramm sehe, ist, dass jede Führungskraft in der Wirtschaft sich eine Stunde lang in der Woche mit der Entwicklung der KI beschäftigen muss.
Dan Bauer (:Weil aus meiner Sicht rasen da gerade Torpedos an und es ist zumindest sinnvoll die A zu erkennen und B zu wissen, wie nahe ihr an einem dran sind. Was man dann macht, spielt gar keine Rolle. muss nicht jedes Unternehmen jetzt da komplett umstellen, gar keine Frage oder große KI-Projekte einführen. Aber mindestens jede Führungskraft sollte sich im Unternehmen eine Stunde in der Woche mit der Entwicklung von KI beschäftigen, damit einfach alle auf dem gleichen Stand sind und damit alle
wissen, was passiert denn da gerade in dieser großen bedeutenden Entwicklung. Wie siehst du das?
Daniel Schorege (:Absolut. glaube, gibt Gebiete, wo KI sehr gut jetzt schon eingesetzt werden kann, wenn die Daten vorhanden sind bei euch im Unternehmen. Es gibt Gebiete, wo KI potenziell eine riesen Rolle spielen kann, aber da fehlen jetzt noch die konkreten Use Cases. Gehen wir mal jetzt ganz konkret ran. Praxisbeispiele in der Finanzwelt. Wo habe ich zum Beispiel die KI schon gesehen und weiß, dass sie da sehr gut funktioniert? Naja, überall da, wo Wahrscheinlichkeit
Berechnungen Sinn machen. ich gebe euch mal ein Beispiel. Wenn ihr schon eine Datenbank habt, ein Data Warehouse, wo eure ganzen ERP-Zahlen zusammen laufen, das heißt irgendwie P &L läuft da rein, Balanced Steed läuft da rein, da laufen vielleicht ein Kundendaten rein, Operation Daten, was auch immer ihr für Daten habt. So und ihr macht dann Prognosen damit. Ihr wollt dann zum Beispiel eine Cashflow-Prognose machen und sagen, wo lande ich denn Ende diesen Jahres? Dafür ist die KI unfassbar
gut geeignet, weil das eine reine Wahrscheinlichkeitsbetrachtung ist, basierend auf Vergangenheitswerten. Das kann die KI besser als jedes Excel Modell, als jeder Controller, weil die KI tausende, wenn nicht sogar Millionen und Milliarden Datenpunkten sammeln, aggregieren und schlüssig zusammenfassen kann. Und das ist unglaublich kraftvoll. Natürlich hast du ein bisschen das Problem von Halluzination, ja, das ist definitiv so.
natürlich dann die Ergebnisse anschauen und überlegen macht das Sinn, macht das nicht Sinn. Also QS, QM liegt immer noch einfach in der Finanzabteilung. Du kannst jetzt nicht sagen, wenn dich jetzt ein Forschern fragt, verstehe ich jetzt nicht, warum sind wir denn in drei Monaten pleite, dann sagst du, ja verstehe ich auch nicht, aber der KI-Modell hat das gesagt. Das macht ja keinen Sinn. Ja, also wir sind natürlich dafür da, solche Sachen zu tracken und dann irgendwie zu schauen, macht das Sinn, macht das keinen Sinn. Aber für solche Sachen ist die KI einfach unfassbar kraftvoll.
voll, wo wir halt vor der Gangheit da brauchen. Ein anderes Beispiel ganz kurz noch vielleicht eingeworfen, wo ich die KI schon sehr, sehr erfolgreich gesehen habe, ist bei dem Thema Sales und Kundenverhalten. Also wenn man zum Beispiel, ihr stellt euch vor, ihr habt einen E-Commerce Shop und ihr wollt wissen, wann schreibe ich welchen Kunden denn jetzt eine Follow-Up-E-Mail, weil die irgendwie ihren Warenkorb leer gelassen haben. Dann kann eine KI wunderbar gucken und sagen, basierend auf dem vergangenen, eine Million
Daniel Schorege (:und Verkäufen, die du hattest, ist jetzt ein guter Zeitpunkt, diesen Kunden anzuschreiben.
Daniel Schorege (:Per Zufall gewesen oder du hättest halt irgendwie nach Bauchgefühl das entschieden. Aber jetzt hast du Daten basiert, eine Entscheidungsgrundlage, wie du welchen Kunden ansprichst. Für solche Sachen eignet sich das wunderbar, aber du brauchst halt die Daten und du brauchst die Use Cases. ich glaube, Dan, ist auch so ein Thema, das siehst du bestimmt häufiger, dass Unternehmen wissen, dass AI eine super Technologie ist, aber sie wissen nicht, wie konkret kann ich das einsetzen, was kostet es.
und vor allem was sind die Mehrwerte? Ganz konkret.
Dan Bauer (:Ja, ich glaube da gibt es auch im Grundsatz ein Missverständnis, weil ich auch immer höre, dann kann man so eine KI bauen und dann macht einem die die Arbeit. Und das stimmt so nicht. Ich vergleiche das gerne mit einem, also man kann sehr effektiv bestimmt auch mit seiner Hand ein Loch graben. Stehst auf der Erde, gräbst ein Loch mit deiner Hand. Kannst aber auch einen Bagger dafür nehmen.
So, die KI ist wie ein Bagger. Was, und jetzt komme ich zum Missverständnis, was aber niemals passiert, ist, dass der Bagger die Arbeit übernimmt. Der ist nur ein Werkzeug, da viel mehr rauszuholen als mit der Hand. Aber trotzdem muss den Bagger jemand steuern, den muss jemand kontrollieren. Es gibt diesen Bagger nicht, der einfach irgendwo hinfährt und dann macht der da das Loch, genauso wie er es hat. Das existiert nicht. Ist auch das, was du gerade gesagt hast. Und dieses Verständnis muss auf jeden Fall mitgebracht werden, weil
eine Finanzverwaltung zum Beispiel, ein Unternehmen, das viele Rechnungen reinbekommt. Die machen Projektgeschäft, die kriegen viele Rechnungen rein, daraus bauen die was Tolles, verkaufen das Dicke, Teurer weiter. Da kommen so viele verschiedene Rechnungen. Du kennst das selber, wie viele, also Rechnungen schauen ja leider nicht einheitlich aus. Da stehen mal die Zahlen irgendwie ganz woanders, da musst du prüfen, die überhaupt, ist das überhaupt eine Rechnung, die ich annehmen darf? Steht da alles drauf nach, was ist ein 19-Umsatzsteuergesetz oder 14-Umsatzsteuergesetz? Du weißt, was ich meine?
Ist die überhaupt gültig? Wo finde ich welche Daten? Habe ich da ein Skonto drauf? Habe ich da... und so weiter. So, wenn ich das mit 100 Rechnungen am Tag mache, dann brauche ich da Mitarbeiter, für die das tun. Das brauche ich heute mit KI. Ich kann diese Rechnung einfach einscannen. Eine KI wertet das aus und ordnet das direkt auch schon Projekten zu, wenn ich das möchte, weil es das verstehen kann. Dann habe ich im hinten... also auf der anderen Seite, auch wenn ich Rechnungen schreibe, habe ich die Möglichkeit einfach mit Tools jetzt schon ein...
... einfach die Bank zu tracken. Ich weiß, was eingegangen ist, ... ob die Rechnungen bezahlt sind, ... dann wird das Mahnwesen vollständig von der KI übernommen. Da muss ich überhaupt nichts mehr für tun. Da brauche ich auch kein Factoring, ... das ich irgendwie ausgebe ... nach draußen ausdose, ... sondern ich kann das alles eigentlich im Haus machen. Das sind schon Use Cases. Die sind super einfach umsetzbar. Die kosten auch nicht Millionen, sondern die kosten einfach mal ... die Frage, was soll ich denn eigentlich ... in meinem Unternehmen tun? Und da bin ich bei der Stelle, ... ... jeder der diese Frage ...
Dan Bauer (:formuliert, hat schon gewonnen. Es geht nicht Umsetzung, ... es geht Orientierung, ... deswegen auch unser Podcast ... ... einen Beitrag zu dieser Orientierung ... auch liefern möchte. Es geht die Frage, ... was soll ich denn in meinem Unternehmen tun, zukunftsfähig zu sein, in fünf Jahren noch total rocken zu können ... ... und dann keine massiven Probleme zu haben. Was muss ich da heute tun? Ob man es umsetzt? Das ist eine völlig andere Fragestellung. Erstmal muss ich wissen, was habe ich denn für Möglichkeiten? Wer ist denn da der geeignete Partner für mich?
Und deswegen sage ich immer, Freitag ist der Strategietag. Da wird kein Tagesgeschäft gemacht, sondern da kann man sich genau über solche Sachen erkundigen, wenn man es schafft, sich diesen Tag freizuräumen.
Daniel Schorege (:Absolut, absolut. Da kommen wir jetzt in der Finanzwelt auch bei dem Thema Rechnungsstellung einige Veränderungen auf uns zu. Mit der digitalen Rechnung, die jetzt ab 1.1.25 im B2B-Geschäft verpflichtend wird, natürlich, ja, es ist eine Umstellung, aber dadurch, dass man natürlich dann Code bekommt, ist es ein unfassbarer
mehr wert, wenn es das Tegel Automatisierung geht. Also das, du gerade meinst, Dan im Projektgeschäft. Ja, stellt euch vor, ihr habt irgendwie 500 Baustellen oder 500 Kunden in eurer Unternehmensberatung und ihr bucht auf diese Kunden Stunden und und und dann kommen verschiedene Rechnungen zu den Themen rein und das wird dann alles automatisiert abangearbeitet. Dafür braucht man übrigens gar keine KI. Das geht natürlich auch mit einfachen Regelwerk dahinter. Man muss nicht immer mit Kanonen auf Spatzen schießen. Muss man genau gucken, was ist die richtige Technologie?
Dan Bauer (:Genau.
Daniel Schorege (:bin auch bei dir, denn der Bagger ist ein super Beispiel. Stellt euch vor, euer Excel-Tool ist die kleine Schaufel und die KI ist der Bagger. Beides muss bedient werden und beides funktioniert auch nicht einfach so. Da kommen wir auf jeden Fall in ein sehr spannendes Themengebiet. Was noch weitere Veränderungen sind, ist das Thema ESG-Reporting. Wofür steht das überhaupt? Environmental, Social und Governance. Das ist aber vor allem für
Dan Bauer (:Exakt.
Daniel Schorege (:größere Firmen relevanten ab 250 Mitarbeitern oder eine Mindestumsatz von 50 Millionen Euro haben wir jetzt gesehen. Von daher, wenn ihr in dem Bereich seid, dann wird euch das ab 25 auf jeden Fall auch treffen.
Die Politik redet ja gerade darüber, ob das für kleinere Unternehmen auch kommt. Steht nach meinem Wissensstand noch nicht ganz fest. Von daher, da braucht man, glaube ich, gar nicht so tief darauf einzugehen. Andere starke Veränderung im Moment ist natürlich auch gerade fürs Finanzwesen.
Thema Inflation und zwar in verschiedensten Facetten. Erstmal Finanzierungen sind natürlich deutlich teurer geworden, weil du einfach jetzt einen teureren Zins hast. Das kennen viele vielleicht von Immobilien. Das, du vorher für einen Prozent finanzieren konntest, liegt jetzt aktuell bei drei, dreieinhalb Prozent. Klar, die EZB hat jetzt gerade wieder die Zinssummen ein halbes Prozent gesunken. Nichtsdestotrotz, das ist schon mal dreimal so viel als noch vor zwei, drei Jahren.
Das heißt, macht Finanzierung teurer. Wir sehen das Thema auf der Kostenbasis. Das Personal wird deutlich teurer. Wir sehen, dass wir insgesamt unsere Lieferantenpreise steigen. Wie gehen Unternehmer damit Wenn von allen Richtungen jetzt die Preise explodieren?
Dan Bauer (:Ja, der Druck im Kessel steigt halt. Und das größte Problem ist, also aus meiner Wahrnehmung ist das größte Problem nicht die Tatsachen, in der Welt passieren, sondern wie wir damit umgehen. Und ich sehe so viele, ich hab letztens auf einer Konferenz mit jemandem gesprochen, sagt, denn ich hab einfach gar keinen Bock mehr. So, ich kann das verstehen, weil dieser Druck ist schon immens. Und wenn man das zugeben kann, dann kann man darüber sprechen und auch
dem ganzen bisschen Luft machen, aber spätestens wenn man dann wieder ins Büro kommt, ist der gleiche Druck wieder da. Also das ändert sich nicht. Was sich ändern kann, ist wie ich mit diesem Druck umgehe, weil ich glaube dieser Druck wird sich nicht mehr verändern. Das wird so bleiben, weil diese Zeit oder dieser Umbruch oder dieses alles, was da gerade passiert, ist ja so heftig alles ins Wanken geraten, dass bis das wieder ruhig wird, wenn es überhaupt wieder so ruhig werden kann. Das wird auf jeden Fall dauern. Das heißt ich muss heute anders mit diesen
Problemen umgehen, ich das noch früher gemacht habe und einfach auch anders reflektieren oder anders drauf schauen, was das für mich bedeuten kann. Und wenn das bedeutet, ich kann den Weg, den ich vorher gegangen bin, so nicht mehr gehen, dann muss ich einen neuen entwickeln. Es geht nicht anders. Also ich spreche da mit Leuten und die trifft das besonders hart, wenn wir jetzt über Energiekosten und so weiter sprechen. Ein Kumpel von mir ist Geschäftsführer von einem Stahlwerk. Der hat echte Probleme.
Der Mann, der hat richtig, also da träumen viele Leute davon, mal solche Probleme zu haben, weil dann würden sie Resilienz an einem Tag durchspielen können, das Game. Du weißt, was ich meine, ne? Also es ist völliger Wahnsinn und der geht da locker damit Der geht strategisch damit der schaut sich an, das ist die Situation jetzt, wie komme ich da jetzt raus? Und das ist das Wichtigste, dieses damit umzugehen ist das Wichtige und nicht sich erschlagen zu lassen von dem, was kommt. So leicht sich das redet, es ist schwer, keine Frage.
Aber es bringt keinem was, wenn man in diesem Sumpf drinnen bleibt, man muss rausgehen und sich da auch bewegen. Du bist auch jemand, der nach vorne geht, der nach vorne blickt, der sich eine Strategie ausdenkt und nicht die ganze Zeit irgendwie... Erzähl mal, wie du es machst. Also was hast du für Tipps da drin?
Daniel Schorege (:Ja total und hier würde ich zum Beispiel empfehlen die Trends zu verbinden. Also auf der einen Seite werden Kosten immer teurer, auf der anderen Seite kriegen wir immer mehr Technologie zur Verfügung zur Automatisierung.
1 plus 1 macht in dem Fall vielleicht mal 3. Der Kostendruck löst einfach eine Notwendigkeit zur Automatisierung aus, die es in den vergangenen Jahren vielleicht in der Form nicht gegeben hat, weil man einfach gesagt hat, ich brauche das nicht, ich verdiene immer noch gutes Geld, ich habe meine Mitarbeiter, ich finde meine manuellen Prozesse super, ich habe den Druck nicht. Jetzt wo der Druck aber kommt, zwingt das ganz viele Unternehmen auch sich weiter zu entwickeln und Systeme zu automatisieren, Prozesse zu
überdenken und nicht nur zu automatisieren sondern wirklich zu gucken und jetzt du hast ja eben nach konkreten tips gefragt wie wir das zum beispiel machen ist wir nehmen uns
So pro Monat ungefähr so ein bis zwei Prozesse vor und überlegen dann wirklich, wir machen wirklich einen Prozess-Map. Du überlegst ganz taktisch und clever, wie sieht dieser Prozess aus, was will ich damit erreichen? Dann guckst du, welche Touchpoints hast du, also welche Abteilungen sind da involviert, welche Menschen machen genau was, wie lange dauert das? Dann sitzen da mal Mitarbeiter mit einer Stoppuhr und stoppen das mal so ein bisschen, dass wir mal einen Eindruck bekommen, wo geht die Arbeitszeit überhaupt hin? Und dann guckst du an, bei jedem einzelnen Schritt brauche ich diesen Schritt überhaupt. Und du fängst
an den Prozess zu reduzieren und das was danach noch über ist, also stellt euch einen Filter vor und das was danach noch über ist, das können wir dann automatisieren damit wir auch das noch bekämpfen können.
Daniel Schorege (:Ich glaube, jedes Unternehmen hat ja immens viele Prozesse, aber wenn das einfach wie so kleine Treppenstufen, jeden Monat ein bis zwei Prozesse und dann immer wieder und immer wieder, wo steht ihr denn in zwei Jahren, wenn ihr das einfach konstant macht, dann habt ihr doch den größten Wettbewerbsvorteil und habt irgendwie ein super sauber funktionierendes Unternehmen in allen Bereichen. Und das ist ja das Ziel oder nicht?
Dan Bauer (:Und genau dazu brauche ich Platz und Kapazität. Und deswegen nochmal der Aufruf, so absurd das klingt, jetzt gerade wo dieser Druck von oben kommt und eh alles komprimiert, kommen dann ich und sage, dann arbeite am Freitag nicht mehr. Also lass deine Mitarbeiter aber im Management Board, arbeite die am Freitag nicht mehr. Da kannst du genau diese Sachen machen. Du kannst diese Überlegungen stattfinden lassen. Du kannst dir Gedanken machen, wo kommst du hin, weil ...
Jemand, unter diesem Druck gerade leiden muss und Samstags, Sonntags noch in die Firma muss, der wird aus dieser Situation nicht herauskommen, wenn er sich keinen klaren Überblick über die nächsten und wichtigen Schritte machen kann. Und deswegen, so absurd das klingt, aber du kennst diesen Satz, wenn du es schnell, wenn du es eilig hast, dann gehst du langsam. Und genau das trifft hier auch wieder zu.
Daniel Schorege (:Es ist der erste Domino und der Domino muss fallen, damit die anderen fallen können. Und es gibt da auch einen ganz super Buchtipp, nämlich The One Thing heißt das, also The One vor allem, googelt einfach mal danach. Und das ist wirklich irgendwie, was ist die eine Sache, die du jetzt machen kannst, zukünftig Arbeit nicht zu haben oder deutlich reduziert zu haben. Und das, was wir eben angesprochen haben mit Strategie und Optimierung und Herausforderungen in Chancen umwandeln,
Dan Bauer (:Ganz genau.
Dan Bauer (:Ja, das eine.
Dan Bauer (:Genau.
Daniel Schorege (:Das sind genau diese Themen, dazu führen, dass die Kapazität nach hinten raus gesteigert wird und ihr nicht mit Tagesgeschäft von morgens bis nachts da sitzt und am Wochenende auch noch nicht fertig seid.
Dan Bauer (:Exakt. Und wenn ihr einfach mal einen Tipp oder eine Reflektion haben wollt zu, wie kann ich meine Produktivität jetzt steigern, dann fragt uns. Ihr habt überall in den Show Notes unsere Kontaktdaten. Wir stehen für euch zur Verfügung. Wir machen das, euch zu pushen. Einfach fragen und dann kriegen wir da was. Daniel, vielen Dank. Wir freuen uns drauf. Bis bald. Tschüss.
Daniel Schorege (:Wir freuen uns drauf. Vielen Dank denn. Bis zum nächsten Mal.