Wie Storytelling Shareholder begeistert
In dieser Episode des Finanzvorstand-Podcasts diskutieren Daniel Schorege und Dan Bauer die Bedeutung von Storytelling im Finanzsektor. Sie beleuchten, wie effektives Storytelling nicht nur Shareholder, sondern auch Mitarbeiter motiviert und informiert. Die beiden Experten teilen praktische Beispiele und Strategien, um komplexe Finanzinformationen verständlich zu kommunizieren und die interne Kommunikation zu verbessern. Zudem wird die Rolle von Führungsteams und der Austausch innerhalb der Organisation thematisiert, um unrealistische Erwartungen zu managen und Konflikte zu vermeiden.
takeaways
- Storytelling ist entscheidend für die Kommunikation im Finanzsektor.
- Eine klare Identität ist wichtig, bevor man Storytelling anwendet.
- Mitarbeiter müssen in die Unternehmensgeschichte einbezogen werden.
- Transparente Kommunikation kann Ängste und Unsicherheiten reduzieren.
- Storytelling hilft, komplexe Finanzzahlen verständlich zu machen.
- Regelmäßige Meetings fördern das Verständnis und die Motivation der Mitarbeiter.
- Führungskräfte sollten ihre Teams in Entscheidungsprozesse einbeziehen.
- Reflexion über eigene Annahmen ist wichtig für das Konfliktmanagement.
- Ein starkes Führungsteam kann helfen, Herausforderungen zu bewältigen.
- Die richtige Kommunikation kann die Unternehmenskultur stärken.
Der Finanzvorstand
Ihr Podcast rund um die entscheidenden Finanzthemen für mittelständische Unternehmen. Wir bieten praxisnahe Einblicke, Strategien und Werkzeuge, die CEOs und Finanzverantwortliche unterstützen, ihr Unternehmen profitabel und zukunftssicher zu führen. Wir bereiten sie gezielt auf die Herausforderungen des modernen Finanzmanagements vor.
Dan Bauer
Dan Bauer ist ein hoch geschätzter Multi-Unternehmer und Impact-Entrepreneur, bekannt für seine vielseitigen Beiträge zur nachhaltigen Wirtschaft und gesellschaftspolitischen Belangen.
Daniel Schorege
Ehemann, Vollzeit-CFO, Business Mentor, Gründer, Speaker, Investor. Mein Fokus als CFO ist simpel, aber tiefgreifend: profitables Wachstum auf unternehmerische Weise voranzutreiben.
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Ein Podcast zur Förderung der deutschen Wirtschaft
Impressum: https://www.fortschrittcenter.de/impressum/
Transcript
Direkt Pause und weiter.
Daniel Schorege (:Herzlich willkommen zu unserem Finanzvorstand Podcast. Heute sprechen wir über ein total wichtiges Thema, erfolgreiches Storytelling im Finanzsektor. Es ist total unterschätzt und gleichzeitig eines der wichtigsten Themen, die man einfach gut machen sollte. Von daher herzlich willkommen und wir freuen uns auf diese Folge.
Daniel Schorege (:Dan, was ist denn deine Erfahrung zu dem Thema Storytelling? Ich kann mir vorstellen, dass du da ganz, ganz viel zu erzählen hast.
Dan Bauer (:Ich habe da richtig viel zu erzählen. Meinst du Storytelling? Hast du Storytelling gesagt? Storytelling. Gerade im Bezug auf Shareholder meinst Ich muss dir sagen, ich würde gerne da vorher anfangen, die Frage zu beantworten. Wenn du mit deinen Shareholdern sprichst, dann ist es
Daniel Schorege (:Ja, Storytelling.
Dan Bauer (:bevor du anfängst zu sprechen, aus meiner Perspektive unfassbar wichtig zu verstehen, wer du bist. Klingt vielleicht ein bisschen weit her, aber wenn du das nicht weißt, und gerade wenn du Geschäftsführer bist und du bekommst von den Scherhalern irgendwas gesagt, was du dann umsetzen sollst und das überhaupt nicht zu dir passt, da kannst du eine Story formulieren, wie du willst. Du wirst das bei denen nicht richtig positionieren. Glaub ich einfach dran.
Und das habe ich so oft schon erlebt, so oft schon gesehen, so oft schon selbst erlebt, dass ich mir gedacht habe, es ist einfach super, super wichtig, da eine Grundlage zu haben und dann mit Storytelling anzukommen und wirklich auch die abzuholen. Und diese Storytelling ist ja gerade so wichtig, Leute mitzunehmen, verständlich zu machen, wo will ich denn hin und was mache ich denn mit dem, was ihr mir da vorgibt. Das ist aus meiner Sicht unfassbar wichtig. Auch aus deiner? Was hast du für Erfahrungen?
Daniel Schorege (:Absolut, absolut, also ich kann ihr sagen...
Storytelling im Finanzsektor und gerade auf Shareholderebene ist noch nicht so richtig angekommen. Zumindest nicht in Deutschland. Ich habe das Thema mitgenommen aus den USA und da ist es schon viel weiter. Insgesamt ist Storytelling für die, die das Basswort noch nicht so richtig kennen, einfach eine Art von Geschichte erzählen. Und Menschen lieben Geschichten. Das heißt, wenn du deinem Shareholder eine wichtige Nachricht präsentieren musst, gerade auch in Form von
und Finanzen. Dann kannst du ihm natürlich ...
Und das gehört auch dazu, eine Powerpoint schicken mit 300 Excel Tabellen. Absolut, erzählt auch eine Story, aber vielleicht nicht die, die du senden willst. Das heißt, eine effektive Kommunikation, auch im Finanzsektor, ist einfach so eingeknüpft an das Erzählen von einer guten Geschichte, die die Zahlen einbettet und die die Zahlen verständlich macht und die die Botschaften sendet, die du wirklich senden möchtest. Und das ist natürlich aus meiner Erfahrung gerade
Dan Bauer (:Erzählt auch ne Story.
Daniel Schorege (:im Finanzsektor gar nicht so leicht, weil der Inhalt dieser Message komplexe Finanzzahlen sind. Das heißt, es hat auch ein Stück weit was mit mit Skill zu tun, das dann so einzupacken, dass in der Berichtserstattung das vernünftig rüberkommt und die Botschaften, die du deinen Shareholern senden willst, vernünftig ankommen. Und ich meine, wir wissen alle denn, wie unfassbar wichtig das ist, mit unseren Shareholdern gut in Kontakt zu bleiben und die richtigen Messages an der richtigen Stelle auch zu senden.
Dan Bauer (:Unbedingt und gerade da wieder diese Basis auch zu haben und einfach zu wissen, wenn du kommunizierst, wenn du deine Story aufgebaut hast und genau weißt, wo an welchen Stellen willst du was platzieren, damit es sinnvoll ist, damit du die Leute auch mitnimmst. Wenn du nicht weißt, wie du selbst kommunizierst und wie du auf andere wirkst beim kommunizieren, wird das schwierig. Das heißt, ich glaube daran, brauchst unbedingt diese beiden Skills, also dich selbst quasi zu reflektieren und zu kennen.
und gleichzeitig aber auch das Storytelling. Und schauen wir mal, wie oft passiert es, dass man irgendeine Story hört, die echt cool ist. Also hörst du mal einen Vortrag, gehen wir mal kurz weg von Finanzen, du hörst irgendwo einen Vortrag von jemandem, der sich in Storytelling eingefuchst hat. Dann erzählt er dir eine Geschichte. Und du hörst dem an, dass er die Geschichte nicht verkaufen kann. Weil er sie nicht glaubt oder weil er sie nicht fühlt oder weil er die Geschichte gar nicht ist. Und umso wichtiger ist es eben genau da, dass man ...
erst in der Lage ist, selbst etwas zu erzählen und dann eben diese Story, man mit den Finanzen zusammengepackt hat, dann eben rauszukehren.
Daniel Schorege (:Absolut, absolut. Und es gibt ja auch unterschiedliche Stakeholder. Da müssen wir vielleicht auch nochmal kurz drüber sprechen. Wir haben natürlich unseren Vorstand oder Aufsichtsrat, je nachdem, was genau die Konstellation ist, als Family Office, Familienunternehmen, was auch immer. Aber wir haben natürlich die Investoren -Seite, so nenne ich es mal. Ob du das jetzt selber bist, wenn die Firma dir gehört, ob das andere sind, denen die Firma gehört. Die Seite hast du.
Dan Bauer (:Familie offers.
Daniel Schorege (:mich aber nicht vergessen, du hast ja auch noch die Seite Mitarbeiter.
Und gerade in einem Unternehmen ist es ja schon sehr wichtig, dass du deine Mitarbeiter motivierst und immer mal wieder auch mitnimmst. Wir hatten schon auch in letzten Folgen immer mal das Thema Change Management, also die Mitarbeiter und die Leute mit auf die Reise nehmen, Incentives setzen, motivieren. Und da gehört sicherlich vor allem auch bei den Finanzen einfach eine gute, ein gutes Storytelling mit dazu. Weil wenn die Mitarbeiter das Gefühl haben, dass sie nicht wissen, was passiert in der Unternehmung, also
Blackbox mäßig oder B, dass es vielleicht Sie hören aus der Gerüchteküche, dass irgendwas nicht gut läuft, irgendwie Kunden sind weggebrochen. Dann passiert ganz schnell eine Sache, die du unbedingt vermeiden solltest, nämlich es entstehen Ängste und Sorgen und Leute, die ängstlich sind, die verlassen dann auch mal gerne das Unternehmen, weil einfach sie natürlich an ihre Existenz denken und dann verlierst du das Allerwichtigste in deinem Unternehmen, nämlich die Menschen. Und auch da können wir mit gutem Storytelling meiner Meinung nach
wirklich die Mitarbeiter abholen und ein Stück weit auch wirklich dafür sorgen, dass wir unser wichtigstes Asset nicht verlieren. Denn siehst du das manchmal eigentlich in Unternehmen, dass das tatsächlich passiert? Weil ich habe manchmal den Eindruck, dass das gar nicht so üblich ist, jetzt transparent dem Mitarbeiter gegenüber über diese Blackbox Zahlen zu sprechen.
Dan Bauer (:Das ist genau das Problem. sehe das auch. Genau das, was du beschreibst, habe ich vor Kurzem erst in meinem Kreis gehabt. Und das war zu dem Zeitpunkt, wo der Inhaber, der Inhaber ist auch Geschäftsführer, Urlaub war. Und er hatte eine Urlaubsvertretung. Er hat auch seine Prokuristen da sitzen. Jetzt hat er aus meiner Sicht, und da sind wir auch wieder bei, vielleicht nicht Storytelling, aber mindestens Kommunikation.
Diese Prokuristen platziert nicht als Führungskräfte. Also die führten dieses Unternehmen nicht, währenddessen er im Urlaub ist, sondern sie haben es vertreten. Und das ist ein riesen Unterschied. Und das ist genau das Problem. Jetzt entstand ihm eine Situation, dass einfach eine Mitarbeiter der Kragen geplatzt ist. Problem war, das war ein wichtiger Mitarbeiter. Und dieser wichtige Mitarbeiter hat einfach hingeschmissen, gesagt, Freunde, einfach auf den Scheiß keinen Bock mehr, so nicht, ich geh.
So, jetzt schmeißt er das hin und es ist aber genauso wie du beschrieben hast, die Mitarbeiter bekommen Angst, weil der eine zentrale Figur in diesem Unternehmen war und weil der gesagt hat, er schmeißt hin, haben direkt fünf weitere gesagt, sie schmeißen hin. Jetzt wissen wir schon, was Recruiting kostet, wenn du davon ausgehst, dass Recruiting ein Mitarbeiter 20 30 .000 Euro kostet, weißt du, was es bedeutet, wenn du fünf, sechs wieder mit reinholst, ist eine Hausnummer.
Aber, und jetzt kommt genau das Problem, weil die nicht wussten, was dieses Problem auf sie zukommend bedeutet, ob das jetzt für sie finanzielle Probleme, ob die die Projekte überhaupt noch schaffen und so weiter, kam der Typ aus dem Urlaub zurück und hatte über 20 Kündigungen auf den Tisch. Das hat eine richtige, das hat eine Welle. Genau, das wünschst du keinem. Jetzt kann man von außen, wenn man diese Story hört, nicht verstehen, was da im Unternehmen abläuft, weil
Daniel Schorege (:Das wünsche wirklich keinem.
Dan Bauer (:Auch die Prokuristen, ich hätte mir von meinen Prokuristen gewünscht, dass sie mich informieren, dass der eine gekündigt hat, dass dann den nächsten kündigen und ich nicht zurückkomme und dann diese... Also ich verstehe nicht, was da kommunikativ in dem Unternehmen abläuft, aber genau da sind wir ja am Punkt. Wie oft haben wir es erlebt, dass wichtige Sachen einfach kurz mal per E -Mail kommuniziert werden?
Ja, liest du die E -Mail nicht, die kommt nicht an oder sonst irgendwas, dann hast du ganz wichtige Informationen einfach nicht bekommen. Und das, wenn du im Urlaub sitzt. So, was hat er jetzt gemacht? Und jetzt sind wir wieder bei Finanzen. Er ist ja nicht alleine der Inhaber. Der hat ja noch einen Inhaber mit dabei. Der ist halt nicht im Operativen, aber ihm gehört die Bude mit. So, jetzt muss der dem verkaufen, dass sie jetzt nicht in der Lage sind, die Firma weiterzuführen, sondern sie müssen jetzt sofort eine neue Bude dazukaufen.
Also haben sie sich angeschaut, welche Firmen da draußen sind unterwegs, die so 20, 30 Mitarbeiter in der Größe haben und relativ was Ähnliches machen. Dir ist klar, selbst wenn die das untereinander, wenn er das mit Storytelling gut kommuniziert, warum das gerade notwendig ist. Du kaufst dir ja automatisch eine neue Subkultur mit ein, die du dann in deine Unternehmenskultur mit eingliedern musst. Das ist riesen komplexer Aufwand. Das heißt, das braucht wieder Kosten im Hintergrund, die bedient werden müssen.
was man vorne rein schon mit reinnehmen muss. Und das sind so Punkte, warum ich ein Riesenfan davon bin, den Mitarbeitern zu sagen, pass auf, so schaut's aus, das haben wir hier gemacht, so ist das Verhältnis und genauso arbeite ich auch und mache das auch. Weil es gibt aus meiner Sicht nichts Sinnvolleres, als einfach regelmäßig transparent zu kommunizieren.
Daniel Schorege (:Absolut. wir haben ja eben gesagt, wie wichtig das ist, jetzt hast du da nochmal ein super passendes Beispiel gegeben. Ich kann auch gerne nochmal ein Beispiel wirklich aus der Praxis geben, weil Storytelling ist ja manchmal auch so bisschen ein Buzzword. Da fragt man sich, okay, das habe ich jetzt gehört, aber wie genau sieht denn das aus? Und wie das zum Beispiel aussehen könnte, ist...
Du machst einen Townhall, was nichts anderes ist als eine Mitarbeiterversammlung. Einmal im Monat, einmal im Quartal, einmal halbjährlich, umso öfter ist es natürlich, umso besser. Und du führst halt einmal durch. Du erzählst deinen Mitarbeitern eine Story von den Dingen, passieren. Und du untermauerst das mit konkreten Zahlen. Du musst halt immer zielgruppenorientiert berichten. Das heißt, wenn deine Zielgruppe in dem Fall der Mitarbeiter ist, dann kommst du zum Beispiel und sagst, wir haben
jetzt zum Beispiel im letzten Monat irgendwie einen Kunden verloren, das Beispiel aus dem Anfang nochmal aufzugreifen. Das ist aber kein Problem. Dann erzählst du ein bisschen die Geschichte von dem Kunden, dann erzählst du mal von einem persönlichen Gespräch mit dem Kunden, das ein bisschen verständlich zu machen. Also diese persönliche Ebene beim Storytelling ist halt wichtig. Und dann gehst du tiefer und sagst, naja, und deswegen haben wir jetzt nochmal hier irgendwie schaut euch mal eine CupX Planung an. Wir haben jetzt nochmal weiß nicht, 50 .000 Euro, zwei Millionen, zehn Millionen in die Hand genommen, unser Produkt zu verbergen.
Und das bedeutet für euch natürlich auch, dass es immer ganz wichtig ist, man diese Brücke schlägt, für was bedeutet das jetzt für die Zielgruppe. Weil im Prinzip der Mitarbeiter steht da und denkt sich erstmal, was habe ich jetzt davon. Und wenn du jetzt erzählst,
dass du zum Beispiel deine Investitionen aufbaust, damit du die Sicherheit des Unternehmens nochmal unterstreichst, damit nochmal zukunftsfähigere Produkte gebaut werden, die Leute jetzt auch total wichtig in Zeiten der Digitalisierung, ganz, ganz wichtig, Leute haben Sorge ihren Arbeitsplatz und deswegen ist es umso wichtiger, dass man einfach
Daniel Schorege (:da ganz offen und transparent mit umgeht, natürlich das Ziel nicht ist, Arbeitsplätze wegzustreichen, sondern den Leuten die einfache Arbeit abzunehmen, die repetitive Arbeit, auf die sie keine Lust haben und im Prinzip die Fälle, was eher noch manuell gemacht werden muss, dann wirklich durch die Spezialisten auch
machen zu lassen. Das heißt, wenn du das einbettest mit der Story, ich investiere jetzt in diese und diese Sachen und wir sind so und so darauf gekommen und du brauchst vielleicht eine kleine Heldenreise da ein, ja, so ein Tool des Storytellings, dann kannst du deine Mitarbeiter mit auf diesen Weg nehmen und dann hast du loyale Mitarbeiter und du hast Mitarbeiter, die sich auf diese Zukunft freuen und dann, wie ist es denn aus deiner Sicht?
Was meinst du, wie wichtig ist das, dass Mitarbeiter sich auf die Zukunft freuen?
Dan Bauer (:Also wirklich, habe jetzt vor kurzem gehört, es hat mich ein bisschen verblüfft, dass der Durchschnitt, ich kann die Studie nicht zitieren, habe das nur, jemand hat mir das gesagt, dem ich glaube, dass der weiß, was er damit meint, dass im Durchschnitt die Leute drei Jahre im Unternehmen bleiben. Und das finde ich krass. ich meine, wenn du einen Ort hast, wo du dich wohlfühlst, wo du dich zu Hause fühlst, du auch währenddessen du Arbeit verrichtest, dich wohl und zu Hause fühlst.
und auch noch weißt, dass das in der Zukunft für dich geil ist. Da geh ich doch nicht weg. So, das Mustert ist, es hat doch immer Gründe, warum ich weggehe. Und ich mein, wir reden jetzt nicht von den 2%, die per se alle zwei Jahre irgendwie was anderes brauchen. Von denen reden wir immer nicht, sondern von dem Gro der Leute. Und ich mein, entsprechend wichtig ist es, die Leute einfach grundsätzlich abzuholen und mitzunehmen. Lass uns, mich interessiert noch mal Daniel an der Stelle, wenn du jetzt als Geschäftsführer...
Du bekommst jetzt von deinen Inhabern oder von deinem Family Office oder was, bekommst du eine Forderung gestellt als Geschäftsführer, die hast du jetzt umzusetzen. Du weißt aber, dass das völliger Bullshit ist und dass das einfach nur illusorisch ist und eine Utopie, die nicht in der Realität stattfinden kann. Wie verkaufst du das?
Daniel Schorege (:Ja, sehr gute Frage. Sehr, gute Frage. Ich würde tatsächlich hingehen und zwei Sachen machen. Ich würde erstmal ganz klar irgendwie in die Daten gucken und erstmal schauen, okay, ist das wirklich illusorisch? Und wenn das so ist, dann würde ich auf jeden Fall einmal hingehen und das natürlich irgendwie mit meinen Shareholdern besprechen, einfach mal, ich nenne das immer Baseline, einfach mal eine Grundlage der Entscheidung zu treffen. Weil vielleicht gibt es da ja auch ein Missverständnis. Vielleicht sind die von Zahlen ausgegangen, die in der Praxis
so nicht eintreffen, vielleicht haben die was anderes gehört aus dem Markt, was auch immer. Also ich würde da auch wieder Storytelling benutzen, einfach zu sagen, naja schaut Leute, mit den Zahlen funktioniert das nicht. Wenn jetzt aber tatsächlich der Wunsch besteht, das durchzudrücken, was ja sein kann, es sind die Shareholder, denen gehört die Firma, wenn die sagen, macht x, dann machst du x, dann musst du auch da die
dass die positive Message dahinter finden, das nach vorne stellen.
Und dass deine Mitarbeiter verkaufen. Und auch dafür benutzt du wieder Storytelling. musst quasi erzählen, eine Lösung präsentieren, wie das dann trotzdem funktionieren kann. Du darfst nicht mit den Problemen auf deine Mitarbeiter zu gehen. wenn du in einem Führungskreis bist, dann natürlich schon, wenn es darum geht, Brainstorming zu machen und irgendwie deine Führungskräfte zu fragen und zu sagen, komm, wir setzen uns jetzt mal hin und wir lösen das. Absolut. Aber dann muss es geschlossen kommuniziert werden und vor allem so kommuniziert werden, dass
dass die Leute Vertrauen darin haben, dass das auch wirklich umgesetzt werden kann. Und du hast auch einfach, und das ist mir total wichtig an der Stelle auch zu sagen, in der Geschäftsführung eine Verantwortung deinen Shareholdern gegenüber, aber auch deinen Mitarbeitern gegenüber. Das heißt, wenn etwas nicht funktioniert und du hast gute Gründe, warum du das glaubst und du hast Daten, die das untermauern, dann ist es deine Aufgabe effektiv durch Storytelling zu kommunizieren und versuchen, dass ...
Daniel Schorege (:so hinzubekommen, dass es für alle Seiten passt. also auch eine Abstimmung zwischen allen Seiten. Wie würdest du das beantworten? Denn es ist wirklich eine spannende Frage und ich glaube, auch echt eine Frage, die im Alltag total relevant ist, weil es glaube ich allen passiert.
Dan Bauer (:Tatsächlich genauso. Ja, auch richtig oft kommt. wirklich, ich auch wirklich fast täglich höre, dass es auch da Streits gibt und dass da irgendwelche Forderungen gestellt werden, die völlig utopisch sind. Und dann wird irgendwas konzernmäßig durchgedrückt. Oder auch bei Mittelständen oder Family Offices, da gibt es Vorstellungen, die sind einfach Quatsch, die gehen so nicht. Und das Witzigste ist, ich habe vor kurzem erst gehört, wenn das so nicht funktioniert und der Geschäftsführer sagt, Freunde, der funktioniert, der kann das...
Kannst du vergessen. Holen die Bane, zu beweisen, dass es doch nicht geht. Du hast wieder einen Haufen Geld verschwendet. Ich erlebe das so oft und ich bin Riesenfan von dieser Folge gerade, weil das genau dieses, was mir so wichtig ist, ist diese Kommunikation im Unternehmen aufrecht zu halten. Wirklich die Leute an Tisch zu setzen und zu sagen, pass auf, von welchem Standpunkt gehst du da aus? Ist das überhaupt der, der in der Realität stattfindet? Das passiert, das macht ja schon keiner.
Also nicht keiner, da ist ja schon genau der erste Schritt, getan werden muss. Nächster Schritt. persönlicher, da bin ich auch gleich auf deine Meinung gespannt. Mein persönlicher Blick ist, ich finde es heute, wenn man heute in der Geschäftsführung alleine oder zu zweit ist, dann ist man zu zweit entweder so befreundet, dass man sich über jeden Scheiß auch im Privaten unterhält, sodass man wirklich Buddy ist.
Oder, wenn das nicht möglich ist, was ich auch sehr oft schon erlebt habe, weil es da auch politische Interessen und so weiter gibt, wenn das nicht möglich ist, unbedingt einen Wingman zur Seite stellen. Irgendwann einen Sparrings Partner, einen der einen begleitet, weil Unternehmensführung, wenn man heute sich alleine fühlt oder alleine ist in seine Entscheidungen, in seinen Problemen, die man mit keinem besprechen kann und als CFO oder auch als Geschäftsführer, wenn du gerade die Rolle des CFOs einnehmen willst, da kommen Probleme auf dich zu. Das ist ja völlig logisch. Wenn du die mit keinem teilen kannst,
dann hast du ein massives Problem, weil sich der Druck, der in dir aufbaut, niemals kanalisiert und filtert. Wie heißt das? Entlüften kann. Du weißt, was ich meine. Der kann nicht raus, dieser Druck. Und das ist kein Ventil, so wollte ich sagen. Und das ist unfassbar wichtig. Wenn du zu Hause als Geschäftsführer eine Frau hast, die dir zuhört, großartig. Wenn du eine Frau hast, die dir zuhört und auch noch versteht, wovon du redest, ultra großartig. Aber jetzt, let's face it,
Daniel Schorege (:Ja. Guck mal. Ja.
Dan Bauer (:So viel ist das nicht, weil die haben oft auch ihre eigenen Welten und auch wenn du es umdrehst und du bist eine Geschäftsführerin und hast einen Mann zu Hause oder eine Frau zu Hause, ist scheißegal. Es ist einfach so, dass der Partner oft auch eine andere Welt hat und das nicht unbedingt nachvollziehen können muss. Mit wem sprichst du denn da rüber? Jetzt sind wir genau an dem Punkt, wenn du diesen Druck an deine Mitarbeiter nicht weitergeben möchtest, weil das garantiert zu Angst führt.
Mit wem sprichst du, wo ist dein Ventil? Sport ist es nicht. Das ist schön, aber das macht den Druck in dir nicht weg. Daniel, was denkst du dazu?
Daniel Schorege (:Ja, ich glaube da ist jeder wahrscheinlich auch ein Stück weit anders aufgestellt. Manche hilft es total sich auszutauschen mit anderen. Es gibt sicherlich auch die Leute, die das mit sich selber ausmachen. Ich kann jetzt nur aus meiner Perspektive sprechen. Ich finde es in solchen Momenten immer total hilfreich, einen, ich nenne das Sounding Board zu haben. Also Leute zu haben in meinem Netzwerk und auch in der Firma, sich auszutauschen, weil auch da...
Ich glaube, wir müssen alle realistisch sein. Unsere eigene Sicht der Dinge ist nicht immer Realität, weil es gibt ja keine Realität. Es gibt verschiedene Sichten auf denselben Sachverhalt. was davon stimmt oder nicht stimmt, das nimmt halt jeder anders wahr. Das heißt, in dem Moment, wo du natürlich auch mit Leuten sprichst, außerhalb der Firma, natürlich irgendwie keine Daten weitergeben. Das ganz klar, brauche ich jetzt hier an der Stelle nicht sagen. Aber man kann ja auch theoretisch über Sachverhalte sprechen, ohne jetzt irgendwie Namen, Summen, etc. zu
Dan Bauer (:Exakt.
Daniel Schorege (:zu beschreiben. Aber in dem Moment, du die Außenwahrnehmung dir holst, ist das natürlich total reflektierend, weil die Leute kennen dann das ganze Ökosystem in der Firma nicht, aber die haben dann noch mal einen anderen Blick auf den Sachverhalt und das natürlich kommunikativ gut zu machen, ist halt total hilfreich. Wenn du natürlich den Luxus hast und du hast ein starkes Führungsteam in deiner Firma, dann würde ich immer empfehlen, die halt mit einzubinden, weil wenn du nicht die einbinden möchtest,
möchtest oder kannst, dann würde ich mir an der Stelle wirklich überlegen, warum nicht. Und dann vielleicht ein anderes Führungsteam aufbauen. ich meine, der Sinn dahinter ist natürlich, dass wir uns durch ein starkes Führungsteam ja auch Feedback holen.
Ich habe das so erlebt und ich bin da vielleicht auch ein Stück weit wirklich von sehr positiven Erfahrungen geprägt, aber ich habe sehr lange mit einem CEO zusammengearbeitet und der hat immer zum Schluss erst seine Meinung gesagt. hat sich zwei Stunden die Meinung von seinem Führungsteam angehört, ist teilweise rausgegangen und hat erstmal seine Gedanken sortiert, bevor der überhaupt
eine Zusammenfassung gegeben hat und sich seine eigene Meinung gebildet hat. Das ist sehr selten. Meistens sind die Leute, die CEOs sind, aus meiner Erfahrung, ich lasse mich da wirklich gerne korrigieren, anders drauf. Die geben dir vor, was du denken sollst und die geben dir vor, was du machen sollst. Das war eine sehr einzigartige Erfahrung und das kann ich jedem CEO, jeder Führungskraft nur sehr ins Herz legen, die Kompetenz aus dem Team zu benutzen, solche Probleme zu lösen. Oder was meinst du denn?
Dan Bauer (:Sehe ich genau so.
Dan Bauer (:Ich sehe absolut, also wirklich 100 % genau das, weil es nur meine Realität ist. Es sind meine Framings, es sind meine Erfahrungen, es ist das, was ich in meinem Leben erlebt habe und in diesen Topf mit reinschmeiße. Das muss nicht die Realität sein. Und ich habe das bei mir selbst auch schon öfter erlebt, dass ich einfach auch mal gerne Dinge einfach künstlich aufblase. Also gerade da, wenn irgendwas ist, wo ich Angst vorhabe oder wo ich mir unsicher bin, das wirkt dann immer so, als wäre das total erschlagend.
Und eigentlich ist es so, wenn du eine nächste Perspektive darauf bekommst, stellst du fest, ach so, es ist eigentlich total kleines Problem. Du musst jetzt nur das, das und das machen, dann ist das fertig. Und das ist einfach so ein... ja, das... ja.
Daniel Schorege (:Total. Ich habe einmal eine ganz, ich weiß nicht, ob es zu dem Thema gehört, aber ich habe einmal eine sehr spannende Frage aus den USA gehört. Da war ein Mentor von mir, der hat immer gesagt, is this really true?
Stimmt das, was du dir gerade zurecht reimst? Und wenn du dir diese Frage stellst, dann zwingst du dich einmal zurückzutreten und einmal zu reflektieren. Weil das, was du sagst, es geht mir auch oft so, dass man verrennt sich sehr schnell in Annahmen, in Hypothesen, in Meinungen, Interpretationen. Absolut. In Spiralen, dann geht das von unten nach oben und dann eskaliert es. Und einmal zurückzutreten und zu sagen, stimmt das, was ich gerade denke, was ich gerade fühle?
Dan Bauer (:Exakt,
Dan Bauer (:Genau, Den Spiralen auch.
Daniel Schorege (:stimmt das wirklich? Ist das das, was passiert ist? Das kann manchmal schon einfach die entscheidende Pause sein, auch einfach Konflikte besser zu managen und es nicht eskalieren zu lassen.
Dan Bauer (:Absolut und wenn das die Basis ist, danach noch mit Storytelling drauf zu packen, dann druckt er aber so richtig. Daniel, vielen herzlichen Dank für die geile Folge. Bis zum nächsten. Wir freuen uns. Ciao.
Daniel Schorege (:Herzlichen Dank, Dan. Perfekt. Bis zur nächsten Folge.